Testbericht: Nikon Z 6II (2024)

Spiegellose Vollformat-Systemkamera

2020-11-27 Mit einer Verdoppelung der Bildprozessoren und Speicherkartenschächte sowie weiteren Verbesserungen an Kritikpunkten des Vorgängermodells bringt Nikon dieser Tage die spiegellose Vollformat-Systemkamera Z 6II auf den Markt. Auch das Objektivsystem wurde inzwischen deutlich ausgebaut, so dass das noch junge Kamerasystem an Attraktivität gewinnt. Wir haben uns das neue Mittelklassemodell genau im Labor und in der Praxis angesehen und zeigen in unserem Testbericht auch auf, ob sich die Verbesserungen lohnen.(Benjamin Kirchheim)

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang.Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detailliertenEinzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbardargestellt werden. Zudem stellen wir vier andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären,welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Nikon Z 6II haben. Der sehr ausführliche Test kanndirekt online gelesen oder als 38-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist indigitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99€ erhältlich (bzw.1,79€ bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

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Testbericht: Nikon Z 6II (2)

Das NikkorZ 24-70 mm F4 S ist ein "expandable". Bereits für die Weitwinkelstellung muss es ein Stück weit ausgefahren werden. Zum Transport wird es eingefahren, sodass es dann möglichst kompakt ist. [Foto: MediaNord]

Die Nikon Z 6II ist eine behutsam, wenn auch in entscheidenden Punkten weiterentwickelte Z 6 und daher in mehr Punkten identisch als unterschiedlich. Daher basiert dieser Testbericht weitgehend auf dem des Vorgängermodells, geht aber selbstverständlich auf die Neuheiten und Unterschiede genau ein. Sämtliche Messungen, wie die der Serienbildgeschwindigkeit und der Bildqualität, sind natürlich mit der Z 6II komplett neu gemacht worden.

Ergonomie und Verarbeitung

Nikons Ziel mit dem spiegellosen Z-System war es nicht, die kleinsten Vollformat-Systemkameras zu bauen, sondern besonders ergonomische, ohne den kompakten Aspekt völlig über Bord zu werfen. Mit dem knapp 13,5 mal zehn mal sieben Zentimeter großen Gehäuse ist es Nikon gelungen, in der Größenklasse der dritten und vierten Generation der Vollformat-Systemkameras der Alpha-7-Familie von Sony mitzuhalten, aber gleichzeitig ein robusteres Gehäuse zu liefern. Mit Ausnahme der Bodenplatte, der linken Gehäuseseite, auf der sich neben den Anschlüssen auch die drahtlosen Schnittstellen befinden, sowie der Rückseite besteht das Gehäuse der Z 6II aus einer robusten Magnesiumlegierung. Zudem sollen zahlreiche Dichtungen vor dem Eindringen von Staub und Spritzwasser in das Gehäuse schützen, und zwar auf dem Niveau der Nikon-DSLRs, etwa einer D850.

Apropos D850: Die Z 6II ist etwa einen Zentimeter schmaler, fast drei Zentimeter niedriger und einen Zentimeter weniger tief. Da auch das Gewicht der Z 6II mit ca. 700 Gramm betriebsbereit gut ein Drittel unterhalb dem der D850 liegt, kann man definitiv festhalten, dass die spiegellose Z 6II gegenüber einer vergleichbaren DSLR um einiges kleiner und leichter ist, auch wenn sie absolut gesehen keine kleine und leichte Kamera ist, relativ aber eben schon, und das zählt in diesem Fall. Gegenüber der Z 6 hat die Z 6II übrigens zwei Millimeter mehr Gehäusetiefe, denn für den zweiten Bildprozessor und das zweite Speicherkartenfach musste Platz geschaffen werden. Dies schlägt sich auch im ca. 35 Gramm höheren Gewicht nieder.

Der Griff der Z 6II ist sehr gut ausgeformt und bietet bei einer mittelgroßen Hand sogar dem kleinen Finger noch leidlich guten Halt. Dank der großzügigen, rutschfesten, genarbten Gummierung, der rückseitigen Daumenmulde und dem Einschnitt für den Mittelfinger liegt die Z 6II sicher und fest in der Hand. Die Kamera ist sogar so gut ausbalanciert, dass man sie recht locker in der Hand schlendernd halten kann, ohne dass sie einem entgleitet. Mit dem Setobjektiv Z 24-70 mm F4 S wiegt die Z 6II übrigens fast 1,2 Kilogramm. Dennoch ist Nikon hier, nicht zuletzt aufgrund des Einzugsmechanismus, ein kompaktes, gut zur Z 6II passendes Setobjektiv gelungen. Gegen einen leichten Widerstand lässt es sich mechanisch ausfahren und mit einer Achtel-Umdrehung zoomen. Sogar über einen Spritzwasser- und Staubschutz verfügt es.

Mit Ausnahme des Programmwählrads liegen alle für die Aufnahme wichtigen Bedienelemente in Reichweite der rechten Hand. Dazu gehören die beiden optimal positionierten und angenehm laufenden Multifunktionsräder, der Vierwegewähler sowie der Fokusjoystick und sogar der Einschalthebel, der wie bei Nikon gewohnt rund um den Auslöser angeordnet ist. Der Auslöser bietet einen gut tastbaren, wenn auch recht weichen ersten Druckpunkt und lässt sich damit sanft durchdrücken, ohne die Kamera dabei zu verreißen.

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Das Programmwählrad links neben dem Sucher muss mit der ganzen linken Hand bedient werden. Während der Zeigefinger den Verriegelungsknopf zum Entriegeln gedrückt halten muss, lässt sich das Rad mit dem Daumen oder Mittelfinger oder beiden gemeinsam drehen. Eine versehentliche Verstellung ist damit ausgeschlossen. Ansonsten sitzen links vom Sucher nur die Wiedergabe- sowie die Löschentaste, die beide während der Aufnahme nicht benötigt werden. Die AF-On-Funktion, die ISO-Empfindlichkeit, die Videoaufnahme, die Belichtungskorrektur, die Serienbildfunktion und die Vergrößerungstasten besitzen feste Belegungen.

Hinzu kommen zwei Funktionstasten zwischen Handgriff und Bajonett. Sie liegen nicht direkt unter den Fingerkuppen, sodass man sie nicht versehentlich drückt. Dafür muss man die Griffhand etwas lösen, um sie zu betätigen. Gut, wenn die zweite Hand die Kamera beziehungsweise das Objektiv dabei von unten stützt. Die obere Fn1-Taste ist mit dem Weißabgleich vorbelegt, die untere Fn2-Taste mit dem Fokusmodus, denn einen Umschalter für die Wahl zwischen Single- und Continuous-Autofokus sowie manuellem Fokus besitzt die Z 6II wie schon das Vorgängermodell leider nicht.

Übrigens lässt sich auch der Objektivring alternativ zur manuellen Fokussierung mit einer anderen Funktion belegen, etwa der Blende, der ISO-Empfindlichkeit oder der Belichtungskorrektur. Dann sind diese Funktionen allerdings nicht mehr gegen versehentliches Verstellen gesichert. Solche vorbelegten, aber änderbaren Tastenfunktionen sind für die Individualisierung von Vorteil, machen die Bedienung aber nicht selbsterklärender.

Ansonsten ähnelt das Bedienkonzept dem der hochpreisigen Nikon-DSLRs. Das Schnellmenü oder auch das in sieben Bereiche gegliederte Hauptmenü geben Nikon-Kennern keine Rätsel auf. Hier und da gibt es spezifische, teilweise neue Funktionen, aber im Großen und Ganzen findet man sich gut zurecht. Das bedeutet jedoch nicht, dass das Menü besonders übersichtlich ist. Acht Menüpunkte passen maximal auf den Bildschirm, bis zu fünf Menüseiten gehören zu einer Kategorie. Da ist es nicht immer einfach, direkt das zu finden, was man sucht.

Das Individualmenü umfasst sogar sieben Seiten, wobei eine Zwischenebene etwas Ordnung durch die farbliche Kategorisierung in dieses Untermenü bringt. Zum Glück lassen sich favorisierte Menüpunkte in einem individuell zusammenstellbaren Menü ablegen, um sie schneller auffinden zu können. Oder aber man schaltet es um auf ein Menü mit den zuletzt verwendeten Menüpunkten. So findet man schneller Einstellungen wieder, die man zuletzt geändert hat.

Wie bei einer DSLR ist der Sucher eines der zentralen Elemente einer spiegellosen Systemkamera, auch in der Mittelklasse, zu der man die fast 2.200 Euro teure Z 6II zählen kann. Der 0,8-fach vergrößernde und damit enorm große Sucher löst feine 3,7 Millionen Bildpunkte auf. Damit ist es kaum noch möglich, die einzelnen Pixel auszumachen, obschon einem der Unterschied zu einem klassischen Spiegelreflexsucher sofort ins Auge sticht. Schließlich leuchtet der Sucher von selbst und zeigt alle Aufnahmeparameter, den Weißabgleich und vieles mehr mit seinem Livebild an.

Testbericht: Nikon Z 6II (4)

Der rückwärtige Touchscreen der Nikon Z 6II lässt sich nach oben und unten klappen, die Menüs sind altbekannt. Der elektronische Sucher zeigt sich groß und hochauflösend. [Foto: MediaNord]

Der Sucher bietet eine weitreichende Dioptrienkorrektur, wobei das Verstellrad wie bei einer analogen Armbanduhr erst herausgezogen werden muss, um den Wert verstellen zu können. An sich bietet der Sucher eine große Eintrittspupille, aber durch die starke Vergrößerung, die übrigens rein subjektiv recht verzeichnungsfrei wirkt, hat man mit aufgesetzter Brille trotzdem keinen optimalen Überblick. Dank des Näherungssensors aktiviert sich der Sucher von selbst, sobald man die Kamera ans Auge nimmt. Die Taste links vom Sucher steuert dabei, ob eine automatische Umschaltung erfolgt, nur der rückwärtige Bildschirm zum Einsatz kommt oder letzterer deaktiviert bleibt. Das spart am meisten Strom, denn das Livebild muss nur angezeigt werden, sobald man die Kamera ans Auge nimmt.

Das Livebild beherrscht, egal ob im Sucher oder auf dem Bildschirm, die Einblendung von Gitterlinien, einer 3D-Wasserwaage, eines Live-Histogramms und eine Belichtungsvorschau. Das Sucherbild löst sogar fein genug auf, um ohne Vergrößerungslupe oder Fokuspeaking (beides selbstverständlich vorhanden) eine Beurteilung der Schärfe zu erlauben. Außerdem sorgt die Lichtverstärkung dafür, dass man selbst dann noch etwas im Sucher erkennt, wenn es für das Auge schon längst zu dunkel ist. Lichtstarke Objektive sind hier natürlich im Vorteil.

Mit einer Diagonale von acht Zentimetern und einer Auflösung von über zwei Millionen Bildpunkten steht der rückwärtige Bildschirm dem Sucher kaum nach. Es handelt sich um einen um 40 Grad nach unten und 90 Grad nach oben neigbaren Touchscreen. Das erlaubt zumindest im Querformat Aufnahmen aus Frosch- und Vogelperspektiven am ausgestreckten Arm und ersetzt quasi einen "Lichtschachtsucher", sodass man auch unauffällig vor der Brust mit Bildschirm hinter der Kamera fotografieren und sogar darüber per Fingertipper auslösen kann.

Mit einer Helligkeit von knapp über 750 cd/m² leuchtet der Bildschirm zudem mühelos gegen die helle Sonne an. Die Touchfunktion beschränkt sich nicht nur auf die Wahl des Autofokusfelds oder die Auslösung, sondern erstreckt sich auch auf eingeblendete Parameter und sogar das Hauptmenü. Wäre die Z 6II nicht so wunderbar über Tasten bedienbar, würde man davon sicher öfter Gebrauch machen. Wer das Tippen auf dem Bildschirm bevorzugt, wird sich darüber jedenfalls freuen. Das Sucherokular liegt übrigens so weit hinten, dass die Nase nicht auf dem Bildschirm "klebt". Eine Touchpad-Funktion während des Blicks durch den Sucher gibt es dennoch nicht, schließlich bietet die Z 6II einen Fokusjoystick, den viele konservative Fotografen ohnehin bevorzugen.

Testbericht: Nikon Z 6II (2024)

FAQs

Is the Nikon Z6II worth it? ›

The Z6 II is a great choice as a solid and reliable all-rounder, capable of shooting a wide range of subjects at a decent price.

Is the Nikon Z6II professional? ›

It's a professional-grade full-frame mirrorless camera, period. From wedding photography to wildlife and landscape photography, and video/cinema, the Z6 II could be the best choice for you.

Is Nikon Z6 being discontinued? ›

Today, there is no option on Nikon USA site to add a Z6 or Z7 to the cart for purchase. Most large online retailers show them as out of stock or discontinued if they list them at all with the exception of refurbished bodies. The Z6 and Z7 are officially discontinued.

How old is the Nikon Z6II? ›

Nikon Z 6II
Overview
ReleasedOctober 14, 2020
Lens
Lens mountNikon Z-mount
Sensor/medium
42 more rows

Is the Nikon Z6II good for night photography? ›

8 lens for night, the Z6II has excellent noise handling and if you're serious about getting good photos at night then you'll have a tripod so you can use apertures say for example f8 to get a greater depth of field and just use a longer shutter speed.

What is the shutter life expectancy of a Nikon Z6II? ›

The camera was officially announced on October 14, 2020 alongside the Nikon Z 7II, and became available for purchase on November 5. Nikon Z 6II shutter rated lifespan is 150000 actuations. Shutter count histogram.

What is the Canon equivalent to Nikon Z6II? ›

The Canon EOS R6 is a bit more versatile than the Nikon Z 6II, but they're both excellent cameras.

Is the Nikon Z6II weather sealed? ›

I love (almost) everything about my Z6 II, it's probably the best camera I've ever had. I know that the camera is very well sealed. I've read the teardown report from Lensrentals and the weather test from the Imaging Resource and both gave it a glaring assessment.

Who is the Z6 II for? ›

Making the Nikon Z6ii an excellent upgrade option for photographers still using the D750.

Is Nikon Z 7 better than Z6? ›

Z7 has 8,280 pixels on the long axis, while a Z6 has 6,062 pixels. The difference is 2,222 pixels. The increase in resolution is 2,222 / 6,062 = . 367 or about 37%.

Does Nikon Z6 overheat? ›

Introduce very warm temperatures and/or under direct sunlight, constant video recording will cause the camera to shut down because of internal overheating from processing all that video data.

Is Nikon Z6 entry level? ›

The Nikon Z6 is a fairly competent entry-level interchangeable lens mirrorless camera, but we were definitely hoping for more.

Should I buy Z7 II or Z6 II? ›

The Nikon Z7 II has a high-resolution 45.7-megapixel full frame sensor – that's almost twice the size of the 24.5-megapixel full frame sensor in the cheaper Z6 II. This makes the Z7 II the stronger choice for shoots that require more high-res results.

What was the original price of the Nikon Z6II? ›

Key specifications. The Z6 II launched at the same price as its predecessor, with a recommended selling price of $1999 body-only or $2599 with the Z 24-70mm F4 S lens.

Where is the Z6 II made? ›

Nikon uses a lot of robotics to manufacture those bodies. Production moved from Japan to Thailand for the second generation. I have both and see no difference in quality. The sensors (in other words - matrices) are the same in both versions: Z6 = Z6II, Z7 = Z7II.

Is it worth upgrading to Z6 II? ›

1 #2 · Z6 to Z6 II how big a difference is it? IMO, the real benefits from upgrading from an (original) Z6 to a 2nd generation II model are rather limited. Yes, while the Eye AF is crispier/locks faster on a subject thanks to the added Expeed processor, the AF generally speaking isn't really that much faster.

Should I buy Z6 II or Z7 II? ›

The Nikon Z7 II has a high-resolution 45.7-megapixel full frame sensor – that's almost twice the size of the 24.5-megapixel full frame sensor in the cheaper Z6 II. This makes the Z7 II the stronger choice for shoots that require more high-res results.

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Author: Carlyn Walter

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